Der Name des Ortes Polling erscheint erstmals im Jahr 1123. In einer Zeugenreihe erscheinen ein Ruprecht und Engelschalk von Polling.
Im Lauf der Geschichte waren mehrere Adelsgeschlechter ansässig. Der größte Grundherr war früher das Kloster Raitenhaslach.
Zur Gemeinde Polling kamen durch die Gebietsreform die ehemaligen Gemeinden Grünbach, Forsting und Flossing und ist seither eine der größten Gemeinden im Landkreis Mühldorf a. Inn.
Viele Ortsteile unserer Gemeinde tragen Namen mit Endsilbe –ing: neben Flossing, Polling und Forsting auch Weiding, Ehring, Walding, Ecking oder Franking. Dabei handelt es sich um die ältesten Siedlungen der Bajuwaren. Sie liegen auf den hochwassergeschützten Niederterassen des Inntals.
Die Bildung der politischen Gemeinde entstand auf Grund von Edikten von 1808 aus alten Obmannschaften.
• Forsting
Das an die Gemeinde Polling früher wie heute angrenzende Mühldorf gehörte bis 1803 zum Fürsterzbistum Salzburg. Dadurch war die Grenze zwischen Polling und Mühldorf gleichzeitig auch Landesgrenze zwischen Bayern und Salzburg.
Bereits 1557 wurden aus diesem Grunde Grenzsteine gesetzt und 1665 erneuert. Noch heute erinnern die erhaltenen „Marchsäulen“, die auf der einen Seite das bayerische Wappen und auf der anderen das salzburgische Wappen tragen, daran. Bei Säule 8 stand auf Pollinger Gebiet (nähe Seeor) der Galgen, an dem Verbrecher, die die Stadt Mühldorf an Bayern ausliefern musste, gehängt wurden.
• Weidinger Gräberfunde
Im Sommer 1969 stieß man auf dem Weidinger Werksgelände aufgrund von Bauarbeiten auf bedeutende historische Gräberfunde. Ca. zwei Drittel eines ehemaligen Friedhofs aus dem sechsten bis achten Jahrhundert nach Christus konnten vom Landesamt für Denkmalpflege erfasst werden, 161 Gräber, Grabbeigaben und unzählige Knochen wurden dokumentiert. Kämme, Gürtelschnallen, Schmuck, Ziernadeln, aber auch Waffen und Reitzubehör gehörten zu den Grabbeigaben der damaligen Verstorbenen, die man heute im Kreisheimatmuseum in Mühldorf besichtigen kann.
Die Weidinger Siedlung dürfte nicht groß und ausgesprochen arm gewesen sein. Adelige Familien habe es in dieser Gegend keine gegeben. Dennoch lag das Dorf schon damals an einer wichtigen Verkehrsader. Dort wo heute die Staatsstraße 2550 (frühere B 12) verläuft, hatten bereits die Römer eine Fernstraße von Augsburg nach Wels gebaut, die aber noch Jahrhunderte später als Verkehrsweg genutzt wurde. Weiterer wichtiger Standortfaktor für Weiding war die dortige Furt über den Inn, die sich zu einer häufig frequentierten Nord-Süd-Verbindung entwickelte.
Weiterführende Links:
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► Wappen